Am ersten November 2022 war es so weit, das IWAES Projekt startete, in die zweite Phase. Das heißt konkret, dass alle theoretischen Berechnungen, Konzepte und Ideen nun unmittelbar an Stadtquartieren und Abwasserkanälen untersucht werden. Da nicht nur in dicht bebauten urbanen Stadtquartieren gewohnt wird, sondern die Wohnverhältnisse der Menschen individuell sind, werden unterschiedlichen städtebaulichen Typologien ins Auge gefasst. Darüber hinaus kann nun die Grundidee des Projektes, die thermische Versorgung eines Stadtquartiers mittels Hybridkanälen in der Breite aller städtebaulichen Typologien erprobt und optimiert werden.

In technischer Hinsicht werden sowohl bereits realisierte Hybridkanäle messtechnisch erfasst als auch eigens ein Versuchsstand gebaut, um die Wärmeströme in Art und Ausprägung erfassen und analysieren zu können. Ferner können diese Daten zur Validierung numerischer Simulationen herangezogen werden, sodass sinnvoll begründete Parameterstudien durchgeführt werden können. Diese wiederum bilden die Grundlage eines Bemessungskonzeptes, welches einem möglichen Betreiber rasch eine zu erwartende Entzugsleistung angibt.

In städtebaulicher Hinsicht werden Betreibermodelle für das Hybridkanalkonzept entwickelt bzw. bestehende Betreibermodelle so angepasst, dass diese das Hybridkanalkonzept integrieren können. Ferner wird untersucht, inwiefern sich das entwickelte Konzept des Energieleitplans in der realen Umsetzung verhält und welche bisher unbekannten Hemmnisse noch bestehen und überwunden werden müssen. Hierzu werden umfangreiche Interviews mit allen relevanten Stakeholdern geführt.

Das Ziel ist es, alle Erkenntnisse in einem validierten Handlungsleitfaden aufzubereiten, in dem sowohl validierte Bemessungshilfen als auch stadtplanerische Planungswerkzeuge sowie robuste Betreibermodelle aufgeführt werden.