Die Landeshauptstadt Stuttgart (LS) setzt sich bereits seit vielen Jahren aktiv für den Klimaschutz ein. Bereits 1994 hat der Gemeinderat für die Emissionen des Treibhausgases CO2 ein Reduktionsziel von 30 Prozent zwischen 1990 und 2005 beschlossen, um die weitere Zunahme des globalen Treibhauseffekts zu begrenzen und damit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Seit Ende der 90er Jahre stellt der Gemeinderat erhöhte energetische Anforderungen an Gebäude, die auf städtischen Grundstücken errichtet werden. Im Mittel lagen diese in den letzten 15 Jahren bei 30 % über den gesetzlichen Mindestanforderungen der Energieeinsparverordnung.

Das Amt für Umweltschutz ist mit 160 Mitarbeiter/-innen bundesweit eine der größten kommunalen Umweltbehörden und rechtlich sowie fachlich unter anderem verantwortlich für die Bereiche Immissionsschutz, Natur- und Artenschutz, Klimatologie, Klimaschutz und Energiewirtschaft. Die städtische Energieabteilung im Amt für Umweltschutz beschäftigt sich unter anderem mit den Themen Energieeffizienz, Energiemanagement und Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien. Derzeit beträgt die Mitarbeiterzahl 24. Das von der Energieabteilung federführend erarbeitete Ener-giekonzept „Urbanisierung der Energiewende in Stuttgart“ wurde im Januar 2016 vom Gemeinderat beschlossen. Es enthält über 100 Maßnahmen aus den sechs Hand-lungsfeldern Städtische Liegenschaften, Gebäude / Wohnen / Bürger, Gewerbe, Handel, Dienstleistung (GHD) und sonstige Industrie, Verkehr, Energieleitplanung und Energieversorgung sowie Bürger- und Akteurseinbindung. Langfristig steht die Vision einer klimaneutralen Landeshauptstadt im Jahr 2050 im Fokus.

Die städtische Energieabteilung hat unter anderem durch die umfangreiche Bürgerbeteiligung im Rahmen des Energiekonzepts große Erfahrung in den Bereichen Bürgerkommunikation und Akteurseinbindung. Darüber hinaus ist sie durch einen Mitarbeiter für den Themenkomplex Energieleitplanung in diesem Bereich der zentrale Ansprechpartner innerhalb der Landeshauptstadt. Unter anderem wurde hierbei ein Energiekataster entwickelt, welches für die Auswahl von Fokusgebieten zur energetischen Erneuerung genutzt wird. Die Entwicklung von Energiekonzepten für neue Stadtquartiere erfolgt ebenfalls in der Energieabteilung. So wird beispielsweise das Nahwärmenetz im Gebiet Neckarpark, welches Abwasserwärme als Hauptenergiequelle nutzt, im Amt für Umweltschutz entwickelt und derzeit realisiert.