Integrative Betrachtung einer nachhaltigen Wärmebewirtschaftung von Stadtquartieren im Stadtentwicklungsprozess

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IWAES II

Am ersten November 2022 war es so weit, das IWAES Projekt startete, in die zweite Phase. Das heißt konkret, dass alle theoretischen Berechnungen, Konzepte und Ideen nun unmittelbar an Stadtquartieren und Abwasserkanälen untersucht werden. Da nicht nur in dicht bebauten urbanen Stadtquartieren gewohnt wird, sondern die Wohnverhältnisse der Menschen individuell sind, werden unterschiedlichen städtebaulichen Typologien ins Auge gefasst. Darüber hinaus kann nun die Grundidee des Projektes, die thermische Versorgung eines Stadtquartiers mittels Hybridkanälen in der Breite aller städtebaulichen Typologien erprobt und optimiert werden.

In technischer Hinsicht werden sowohl bereits realisierte Hybridkanäle messtechnisch erfasst als auch eigens ein Versuchsstand gebaut, um die Wärmeströme in Art und Ausprägung erfassen und analysieren zu können. Ferner können diese Daten zur Validierung numerischer Simulationen herangezogen werden, sodass sinnvoll begründete Parameterstudien durchgeführt werden können. Diese wiederum bilden die Grundlage eines Bemessungskonzeptes, welches einem möglichen Betreiber rasch eine zu erwartende Entzugsleistung angibt.

In städtebaulicher Hinsicht werden Betreibermodelle für das Hybridkanalkonzept entwickelt bzw. bestehende Betreibermodelle so angepasst, dass diese das Hybridkanalkonzept integrieren können. Ferner wird untersucht, inwiefern sich das entwickelte Konzept des Energieleitplans in der realen Umsetzung verhält und welche bisher unbekannten Hemmnisse noch bestehen und überwunden werden müssen. Hierzu werden umfangreiche Interviews mit allen relevanten Stakeholdern geführt.

Das Ziel ist es, alle Erkenntnisse in einem validierten Handlungsleitfaden aufzubereiten, in dem sowohl validierte Bemessungshilfen als auch stadtplanerische Planungswerkzeuge sowie robuste Betreibermodelle aufgeführt werden.

Workshop 14.06.2021

Am Montag den 14.06.2021 war es soweit, mehr als fünfzig Referenten und Zuschauer trafen sich virtuell zum Stakeholderworkshop des Verbundprojektes IWAES. Inhaltlich ging es um die integrative Betrachtung einer nachhaltigen Wärmebewirtschaftung von Stadtquartieren. Nicht nur das IWAES-Team stellte die bisherigen Ergebnisse vor, auch hochkarätige Vertreter aus Forschung und Praxis präsentierten informative und spannende Vorträge. Gerade vor dem Hintergrund der Novelle der kommunalen Wärmeplanung für Kommunen in Baden-Württemberg freute es uns, dass unter den Teilnehmern auch Vertreter von Gemeinden, Kommunen und kommunalen Unternehmen anwesend waren. Die Referenten präsentierten vielfältige Herangehensweisen und Instrumente der Energieleitplanung und wie die vorliegenden erneuerbare Wärme- und Kältequellen in eine Energieleitplanung sinnvoll eingebunden werden können. Ganz besonders freute uns, dass Frau Prof. Dr. Eicker sich aus Montreal einklinkte und unseren deutschen Horizont um den kanadischen Blick auf die Quartiersenergieversorgung erweiterte. Wir möchten nochmals allen Referenten und Teilnehmern herzlich für die Mitarbeit und Teilnahme danken.

Die Präsentationsfolien sind bei Herrn Till Kugler erhältlich (till.kugler@igs.uni-stuttgart.de)

IV. Projekttreffen 16.06.20

Das vierte Projekttreffen aller Projektpartner fand am 16.06.20 ebenfalls digital statt. Zunächst stellten alle Projektpartner den aktuelle Stand der Bearbeitung vor. Anschließend wurden alle Beteiligten über die Ergebnisse der dritten Projektwoche informiert und das weitere Vorgehen im Projekt diskutiert.

IV. Projektwoche 25.-28.05.20

Aufgrund der aktuellen Lage wurde unsere vierte Projektwoche auf eine Online-Plattform verlegt. Zunächst informierten die Projektpartner über den Stand der jeweiligen Arbeit. Nachdem im letzten Projekttreffen festgestellt wurde, dass das zu betrachtende Gebiet im Rosenstein, durch die mögliche Interimsoper nicht mehr geeignet ist, wurde beschlossen das Projekt mit einem neuen Teilgebiet des Rosensteinquartiers fortzuführen. Somit haben alle bearbeitenden ihre bisherigen Ergebnisse auf das neue Gebiet B1 angepasst.
Des Weiteren hat die Firma Frank die thermische Auslegung in dem Gebiet und die Firma Klinger und Partner die Dimensionierung des Abwassernetzes für das neue Gebiet abgeschlossen.

Um die Abstimmung zwischen den einzelnen Partnern noch weiter zu verbessern wurde ein sich im 14tägigen Rhythmus wiederholender Jour Fixe eingeführt.

Abschließend wurden die nächsten Handlungsschritte besprochen und die erste digitale Projektwoche war erfolgreich.

Gebiet B1 des neugeplanten Rosensteinquartiers (Quelle: asp Architekten)

RES:Z Querschnittstreffen „Transfer und Institutionierung“ am 10.03.20

Am Dienstag dem 10.03.20 trafen sich die Partner des Querschnittverbundes Ressourceneffiziente Stadtquartiere im Haus der DECHEMA, in Frankfurt am Main. Das IWAES-Team wurde durch Serena Oberecker/AfU Stuttgart, Corinna Schittenhelm/TUK und Till Kugler/IGS vertreten. Zunächst stellte jeder Verbundpartner seinen bisherigen Bearbeitungsstand und seine Herangehensweise an das Schwerpunktthema vor. Das Team IWAES zeigte die Besonderheiten des Projektes auf: die Energieleitplanung, die frühzeitig in den Städtebaulichen Entwurf integriert werden kann sowie die thermische Nutzung der Abwasserkanäle, als Transport und Entzugselement der Wärme- und Kälteversorgung in einem Stadtquartier. Hinsichtlich des Transfers wurde auf das Reallabor Rosenstein, unsere speziell an Kommunen gerichteten Workshops sowie unseren geplanten Leitfaden hingewiesen. Durch die Vorträge aller Verbundpartner wurden Schnittmengen mit anderen Projekten ersichtlich und es konnten Einblicke sowie Erkenntnisse bezüglich des weiteren Vorgehens gewonnen werden. Ferner wurden am Nachmittag Vorträge bezüglich des juristischen Rahmens, in dem sich die nachhaltige Stadtentwicklung befindet, abgehalten. Zudem wurde diskutiert in welcher Berichtsform die Endergebnisse aufgearbeitet werden sollen.

III. Projekttreffen am 03.03.20

Das dritte Projekttreffen aller Projektpartner fand am 03.03.20 statt. Zunächst stellten alle Projektpartner den aktuelle Stand der Bearbeitung vor. Anschließend wurden alle Beteiligten über die Ergebnisse der dritten Projektwoche informiert und das weitere Vorgehen im Projekt diskutiert.

Herr Prof. Kurth informierte die Projektpartner zudem über den aktuellen Stand der geplanten Interimsoper innerhalb des Untersuchungsgebiets im Rosensteinquartier. Daraufhin wurden verschiedene Möglichkeiten zum Umgang mit der Situation ausgelotet. 

Des Weiteren hielt Herr Seitz von der Firma FRANK einen Vortrag über das im Projekt zum Einsatz kommende Wärmerückgewinnungssystems PSK Thermpipe® und gab den Projektpartnern einen Überblick über die Einsatzmöglichkeiten sowie die zu beachtenden Parameter des Systems.

Wärmerückgewinnungssystems PSK Thermpipe® der Firma FRANK

Abschließend wurden die Termine des IV.Projekttreffens und der IV.Projektwoche festgelegt.

Interimsoper

Zum Zeitpunkt der Antragstellung wurde der Teilbereich C1 des Rosensteinquartiers als Untersuchungsgebiet ausgewählt, da dieser gemäß dem Zeitplan für die Freilegung des Gebiets als erster Abschnitt für eine Bebauung bereit sein soll. Im Gebiet C1 müssen die bereits sanierten Wagenhallen, die Alexander-Fleming-Schule sowie die Hedwig-Dohm-Schule und zwei erhaltenswerte historische Bahngebäude berücksichtigt werden.

Die Stadt Stuttgart diskutierte innerhalb der ersten Monate der Projektlaufzeit über eine Sanierung und Erweiterung der Staatsoper. Um die Bauarbeiten zu ermöglichen, muss eine Interimsoper zur Verfügung gestellt werden. Als Standort für die Interimsoper wurde die Fläche östlich der Wagenhallen im Teilbereich C1 untersucht. Vorerst wurden jedoch keine Beschlüsse gefasst. Eine Umsetzung ist jedoch wahrscheinlich. Bei allen Partnern des Verbundprojekts besteht Konsens darüber, dass durch eine weitere, flächenmäßig große Nutzung in Verbindung mit dem Bestand zu viele Zwangspunkte bestehen, um ein funktionierendes System zu entwickeln.

Interimsoper an den Wagenhallen (Landeshauptstadt Stuttgart 2019: Pressekonferenz nach Verwaltungsrat 05.11.2019)

Darüber hinaus stellen die Wagenhallen aber vor allem auch die Interimsoper außergewöhnliche Nutzungen dar (untypische thermische Lastgänge und Wasserverbräuche), welche die Übertragbarkeit der Ergebnisse des Forschungsprojekts auf andere Gebiete stark einschränken. Aufgrund des Bearbeitungsstands des Verbundprojekts wurde beim Projekttreffen am 03.03.2020 von allen Verbundpartner ein Wechsel des Untersuchungsgebiets innerhalb des Rosensteinquartiers in Betracht gezogen. Aktuell wird geprüft ob ein Wechsel von Teilgebiet C auf das Teilgebiet B möglich ist. Dieses Gebiet besitzt einen für Stadtquartiere üblichen Mix aus Wohnfläche, Arbeitsfläche usw. und kann als Reallabor für das Forschungsprojekt genutzt werden.

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